![]() Wir Menschen tendieren dazu, uns immer mal wieder als Opfer zu sehen. Bei manchen ist diese Tendenz so ausgeprägt, dass sie sich scheinbar bei allen Interaktionen benachteiligt und ausgenutzt fühlen oder dass sie fortwährend nach “einem Schuldigen” suchen, der aber natürlich auf gar keinen Fall sie selber sind. Im Bereich der Transaktionsanalyse habe ich vor vielen Jahren das Modell des Drama-Dreiecks kennengelernt. Bei meinem ersten Kontakt damit dachte ich mir nur “Ja, stimmt, viel zu viele Menschen sehen sich als Opfer ihrer Umstände. Schade, da kann man wohl nichts machen…”. Je länger ich mich damit beschäftige, und je länger ich Menschen beobachte, coache und trainiere, desto mehr merke ich, dass viel zu viele Konflikte, unbefriedigende (Lebens-)Situationen und menschliches Leiden sich mit diesem Modell erklären lassen. Das Drama-Dreieck beschreibt das Bewusstsein eines Menschen, der sich als Opfer seiner Umstände wahrnimmt. Ganz automatisch wird dieser Mensch einen Täter identifizieren. Eine andere Person, eine Gruppe oder ein “etwas” wird in diese Rolle gepresst. Beispiele können sein:
Das Problem daran? Es passiert nichts. Aufgaben werden vernachlässigt, notwendige Veränderungen oder Neuausrichtungen werden nicht angegangen und keiner lernt etwas über sich selber, über seine Möglichkeiten, Bedürfnisse oder Ressourcen. Für einen kurzen, begrenzten Zeitraum ist es durchaus wohltuend und Druck abbauend sein kann, sich als Opfer zu sehen. Allerdings ist es fatal, wenn Menschen über eine lange Zeit im Drama-Dreieck stecken bleiben. Ein Anzeichen für einen Konflikt in Ihrem Leben, auf den Sie aus der Perspektive des Drama-Dreiecks schauen ist auch, dass Sie dort eine äußerst unattraktive Geschichte mit Ihrem Leben erzählen. Sie geht dann etwa so: “Da ist jemand gegen mich und ich kann nichts an der Situation tun und bin auch nicht Schuld daran. Wenn nur endlich mal jemand käme und daran etwas ändern würde…”. ![]() Sie können diese Geschichte aber wieder in Gang bringen, indem Sie sich nicht mehr als Opfer, sondern als Protagonist begreifen. Als Held Ihrer eigenen Geschichte. Protagonisten haben Träume, Absichten und Abenteuer, und natürlich wäre eine Geschichte nicht gut, wenn alles ohne Probleme abläuft. Deshalb braucht es einen Antagonisten, der es dem Helden schwer macht. Machen Sie aus den Tätern in Ihren Konflikten einen Herausforderer, dessen Aufgabe es ist auszutesten, wie ernst es Ihnen denn mit Ihrem Traum ist und wie sehr Sie in der Lage sind, sich für Ihre eigenen Bedürfnisse einzusetzen. Dann werden aus Rettern ganz automatisch Wegbegleiter, deren Aufgabe es jetzt nicht mehr ist, Ihnen Ihre Probleme abzunehmen und sie für Sie zu lösen, sondern die Ihnen Hilfestellung, Anregungen und Zuarbeit leisten können auf dem Weg, auf dem Sie Verantwortung für Ihre Situation und Ihre bisherigen Entscheidungen übernehmen. Auf einmal ändern sich die Dynamiken:
Haben Sie Lust auf mehr Anregungen und Input zu diesem Thema? Dann kommen Sie doch zu einem Coaching oder zu einem meiner nächsten Vortrags- und Kennenlernabende.
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Martin SchlichtVor ca. 15 Jahren fand ich durch die Persönlichkeitsarbeit an mir selber eine neue Klarheit in meinem Denken. Sie zeigte mir auf, unter wieviel Dauer-Anspannung und Stress ich die meiste Zeit meines Lebens gestanden hatte. Damit begann gleichzeitig eine lange Reise zu meiner eigenen Kraft und Leidenschaft. Die Männerarbeit, d.h. das Erforschen meiner Stärken und Bedürfnisse, und was es heutzutage heißt, ein Mann zu sein, kam 2009 dazu. Meine Aufgabe ist es Sie zu unterstützen, den Zugang zu Ihrer Stärke und Leidenschaft zu finden. Archiv
April 2019
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