Verstehen Sie Ihre eigene Geschichte und erzählen Sie sie wirkungsvoll anderen - und sich selber15/6/2018
Kennen Sie Personen, die “Charisma ausstrahlen”? Andere Menschen tendieren dazu, diesen Personen zuzuhören, weil sie sie sich unbewusst sagen “Du scheinst etwas gefunden zu haben, von dem ich auch etwas möchte!”. Sie scheinen andere leicht dazu zu bringen, ihnen zu folgen, weil jeder förmlich schon im Voraus spüren kann, wie es an dem Ort sein wird, an den sie uns bringen können. Und sie können recht schnell Vertrauen aufbauen und Menschen überzeugen, zum Beispiel, dass ein bestimmtes Produkt das beste ist, das dem Gegenüber seine Probleme lösen wird.
Es gibt verschiedene Ansätze und Erklärungen darüber, was solche Menschen Charisma haben lässt. Einer der wichtigsten Aspekte ist meiner Meinung nach, dass charismatische Menschen sich selber und anderen die besseren Geschichten erzählen können.
Nehmen Sie Martin Luther King Jr. als ein bekanntes Beispiel. Jahrelang kämpfte er für Bürgerrechte und die Gleichberechtigung der Farbigen in den USA. Berühmt wurde seine Rede, die er am 28. August 1963 vor einem Publikum von 250.000 Menschen in Washington, D.C. hielt. Den Titel kennen Sie: “I have a dream - Ich habe einen Traum!”. In dieser Rede erzählte er von einem Land, das er sich erträumte, in dem es persönliche Freiheit, Gleichberechtigung und gegenseitige Unterstützung geben würde. Die Menschen, die an diesem Tag von überall her kamen, um diese Rede zu hören, kamen nicht, weil Martin Luther King so ein attraktiver oder gebildeter Mann war (zwei Attribute, die viele Menschen mit Charisma gleichsetzen). Sie kamen, weil sie ähnliche Werte anstrebten wie er, und weil sie einen Menschen hören wollten, der diese Werte in Worte kleiden konnte, der ihnen eine Geschichte über eine Zukunft erzählen konnte, zu der sie aus vollem Herzen “Das will ich auch!” sagen konnten.
Was Martin Luther King nicht anwendete, waren schlaue Zitate anderer Menschen oder das Versprechen, den Zuhörern alles zu geben, was sie sich wünschten, wenn sie ihn nur unterstützten. Seine Rede hatte auch nicht den Titel “Ich habe einen Plan!”, denn wenn die Vision erst einmal klar ist, wenn genug Menschen fragen “Wann setzten wir denn jetzt endlich diese Geschichte in die Realität um?!”, dann folgt die Planung der nächsten Schritte ganz organisch. Ich bin aber auch überzeugt, dass Martin Luther King nicht nur seinem Publikum, sondern auch sich selber gute Geschichten erzählte. Was ich damit meine, fragen Sie? Wir alle haben zweifelnde und kritische Stimmen in uns. Wenn wir ein Bild von der Zukunft erträumen, mit dem wir uns zu weit aus unserer eigenen Komfortzone und Kraft heraus begeben, fangen diese Stimmen meist an, uns das Bild ausreden oder madig machen zu wollen. Wenn wir in dieser Phase anderen von diesem erträumten Bild erzählen, werden diese spüren, dass wir nicht 100% und mit jeder Faser unseres Körpers hinter diesem Bild stehen. Wörter wie “könnte”, “müsste”, “aber”, das Fehlen unserer eigenen Emotionen oder einfach unsere Körpersprache werden verraten, dass wir uns selber in unseren Gedanken eine ganz andere Geschichte erzählen. Selbst, wenn wir andere Menschen dann dazu bringen, sich uns anzuschließen, so werden diese dazu tendieren, sich nicht selber voll für den Traum einzusetzen, sondern zu erwarten, dass wir jetzt doch bitte mal machen und Verantwortung übernehmen sollen. Martin Luther King, so glaube ich, erzählte sich selber gute Geschichten. Geschichten, in denen er sich sowohl seines Traumes als auch der Konsequenzen und Gefahren bewusst war, sich für diesen Traum einzusetzen. Wie ist das in Ihrem Leben? Haben Sie eine Führungsposition oder sind Sie verantwortlich für ein Projekt mit mehreren Mitwirkenden und müssen Sie diese dazu bringen, sich verantwortungsvoll und zielgerichtet für eine Vision einzubringen? Verkaufen Sie eine Dienstleistung oder ein Produkt und möchten Sie Ihren Kunden die beste Geschichte erzählen, welchen Unterschied Sie damit machen können? Oder stehen Sie vor einem Vorstellungsgespräch, einer Gehaltsverhandlung oder einer ähnlichen Situation, in der Sie sich selber verkaufen und wirkungsvoll von Ihren eigenen Träumen erzählen müssen? Dann fangen Sie mit den Geschichten an, die Sie sich selber erzählen. Stellen Sie sicher, dass diese nicht widersprüchlich sind, dass sie Sie unterstützen und Ihnen Kraft geben. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei! Wenn Sie sich hier wiedererkennen und Sie möchten weitere Anregungen dazu haben, dann kommen Sie doch zu einem Coaching oder zu einem meiner nächsten Vortrags- und Kennenlernabende.
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Martin SchlichtVor ca. 15 Jahren fand ich durch die Persönlichkeitsarbeit an mir selber eine neue Klarheit in meinem Denken. Sie zeigte mir auf, unter wieviel Dauer-Anspannung und Stress ich die meiste Zeit meines Lebens gestanden hatte. Damit begann gleichzeitig eine lange Reise zu meiner eigenen Kraft und Leidenschaft. Die Männerarbeit, d.h. das Erforschen meiner Stärken und Bedürfnisse, und was es heutzutage heißt, ein Mann zu sein, kam 2009 dazu. Meine Aufgabe ist es Sie zu unterstützen, den Zugang zu Ihrer Stärke und Leidenschaft zu finden. Archiv
April 2019
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